Vor einigen Wochen bemerkten wir, dass sich in der Duschtasse, so heisst das Ding fachmännisch, ein Kalkrand gebildet hat. Nun ist es ja nicht so, dass ich jeden Tag nach dem Duschen das Ding trockenwische. Es bildet sich ja mit der Zeit ein Belag, bestehend aus Seifenresten, welcher hin und wieder entfernt wird. So haben wir das 16 Jahre mit der alten Duschwanne gehalten. Ein Kalkrand hat sich da nie gebildet.
Im Oktober vorigen Jahres haben wir ja eine Renovierung des Badezimmers vornehmen lassen, in dessen Verlauf wir ja eine neue Dusche bekommen haben. Und nach wenigen Monaten hat sich da ein Kalkrand gebildet. Ich ging der Sache auf den Grund und stellte fest, dass in der Duschwanne, kurz vor dem Ablauf, eine Delle ist, in der das Wasser stehenbleibt und im Lauf des Tages verdunstet, worauf sich der Kalkrand gebildet hat.
Die Firma, die die neue Dusche eingebaut hat, wurde informiert. Ein Foto von einer weissen Duschtasse lässt sich schlecht machen, die Kamera fokussiert einfach nicht richtig. Ich wurde gebeten, Kaffee oder Cola hineinzugiessen. Cola haben wir nicht im Haus, aber Kaffee, also kam Kaffee in die Tasse, in die Duschtasse.
Gestern war nun grosse Besichtigung. Ein Geschäftsführer der Fliesenfirma und Vertreter des Duschtassenherstellers (Bette) schauten sich das an. Von meiner morgendlichen Duschaktion stand noch Wasser in der Delle. Die Duschtasse wurde mit einer Wasserwaage vermessen, das schien alles ok zu sein, da war nur die Delle, die verhinderte, dass das Wasser ordentlich abläuft.
Der Vertreter der Fa. Bette wies alle Verantwortlichkeit von sich. Die Wanne hätte sich wohl während des Transports verzogen. Der Geschäftsführer der Firma Fliesen Sass sicherte mir zu, dafür zu sorgen, dass das Problem behoben wird. Erstmal würde man versuchen, die Delle mittels eines zusätzlichen verstellbaren Fusses an der Stelle etwas hochzudrücken. Sollte das Problem damit nicht zu beheben sein, würden wir eine neue Duschwanne bekommen, auf Kosten der Fliesenfirma!
Der Stützfuss wurde also eingebaut und die Delle angehoben. Das Wasser läuft jetzt bis auf zwei kleine Pfützen ab. Man könnte darüber diskutieren, ob das zu vernachlässigen ist oder nicht. Während die Leute hier tätig waren, versteckten sich die Katzen. Elphie hatte sich hinter den Fernseher gelegt. Glinda lag im Arbeitszimmer auf einem Sessel unter einer Decke.
Aber jetzt ist es so, dass die Wanne bei jeder Bewegung und bei jeder Gewichstverlagerung unangenehm knarzt. Durch die Anhebung der Delle muss die Wanne eine Spannung aufgebaut haben. Da sie fest eingebaut ist und die Spannung zu den Seiten nicht wegkann, so meine Laienhafte Meinung, knarrt das jetzt. Das ist nun auch kein Zustand. Ich werde eine nette Mail schicken und die Angelegenheit beschreiben und ich befürchte, dass es dann darauf hinauslaufen wird, dass neue Duschtasse eingebaut wird.
Wir haben jetzt unter der Dusche ein Loch, sozusagen eine Inspektions- und Reparaturöffnung. Bis zur endgültigen Lösung bleibt uns das so erhalten. Es macht ja keinen Sinn, erstmal wieder Fliesen einzubauen und später wieder herauszureissen. Die Katzen finden das sehr interessant.
Nachtrag:
Die Fa. Fliesen-Sass war mit einem Grossaufgebot hier und hat sich des Problems angenommen: Geschäftsführer, Fliesenleger und Sanitärmirarbeiter. Es wurden Hüpftests in der Dusche gemacht, währendessen einer der Männer unter die Dusche schaute, hier drückte und da drückte. Es knackte hier und knackte da. Der Fliesenleger mahnte zur Vorsicht damit die Gläserne Duschabtrennung nicht splittert. Es wurde beratschlagt, was man tun könnte. Ideen wurden in den Raum, sprich das Badezimmer, geworfen und wieder verworfen. Bis der Geschäftsführer meinte, dass sie hier noch stundenlang diskutieren könnten, sie könnten nur Vermutungen anstellen, es würde alles nichts bringen. Fazit: Wir bekommen eine neue Duschwanne, die dann anders montiert und befestigt wird.
Wie lange das jetzt dauert, ist uns egal, wir können bequem und ohne Probleme duschen. Notfalls hätten wir ja auch noch die Option, althergebracht mit einem Duschvorhang in der Badewanne zu duschen, wie wir es ja während der Renovierung* gemacht haben. Aber das brauchen wir zum Glück nicht.