Archiv für den Monat: Juni 2006

Neidisch

Fast in der ganzen Hausbau-Blogger-Szene geht es rund. Es wird gemauert, geschüttet, gemalt und auch schon mal eingezogen. Nur im Pappelwäldchen tut sich so gut wie gar nichts. Für das Elbe Penthouse ist noch nicht mal die Baugrube ausgehoben worden. Und bis zum Einzug müssen wir noch 12 Monate warten.

Zurzeit ist es deshalb ziemlich ruhig hier. Wir warten jetzt auf weitere Informationen von unserem Bauträger. Vielleicht geht es ja im Juli noch los oder im August oder…?

Wie dem auch sei – ich werde euch auf dem Laufenden halten.

Sollen wir es uns noch mal überlegen?


Weil dieses Weblog nicht zur WM-freien Zone erklärt worden ist weil die WM in einem Baublog eigentlich auch nichts verloren hat, kann ich hier ein wenig über die WM berichten, wenn auch nicht direkt über die Fussballbegnungen, aber über die Gastgeberstadt Hamburg.

Wenn ich diesen diesen Beitrag im Hamburger Abendblatt lese, kommen mir arge Bedenken, aus dieser Stadt wegzuziehen und in die Provinz zu gehen.

Mit New York habe ich Hamburg noch nicht verglichen, ich weiss aber, dass es eine geile Stadt ist und kann den zu Wort gekommenen Journalisten nur recht geben. Leider sind die Immobilienpreise in Hamburg auch entsprechend höher als in der Provinz. Und deshalb bleibt uns Normalsterblichen auch nichts anderes übrig als Wohneigentum ausserhalb von Hamburg zu erwerben.

Das passt besser!

Auf anraten von Anja habe ich den Wohnstilberatungstest wiederholt. Das Ergebnis ist jetzt zufriedenstellend und entspricht weitestgehend dem, was ich selbst empfinde. Gesamtergebnis: „Wellness mit Tendenz zu Lebensfreude“! Das hört sich doch gut an. Obwohl mit der Bildausschnitt mit dem Kerl am Wasser vom ersten Test schon ganz gut gefällt.

Der erste Teil des entspricht zwar dem ersten Ergebnis, doch dann geht es recht positiv weiter:

Accessoires:
Bade- und Wellness-Accessoires, Bücher, Schreibtisch zum Managen von Nonprofit-Engagements, Bilder der eigenen Kinder und aus Bekannten- und Freundeskreis, eigene Kreationen, Töpfereien, Schnitzereien, Keramik, Kerzen, Räucherstäbchen, Stimmungsvolles Licht.

Lebensfreude:
hat die großartige Gabe, Alltagsgrau in ein permanentes Fest der Sinne zu verwandeln. Sein Lebensstil drückt seine reife Haltung gegenüber dem Leben aus (Carpe Diem!) und überrascht mit Emotion, Witz, Originalität und Kreativität. Eine feine Gratwanderung zwischen Kunst und Kitsch.

Raum:
Das ist keine kühle Hightech-Wohnung. Alles, was den Raum füllt, lebt. Das warme Licht. Die originellen Kombinationen, Räume, die ihrer ursprünglichen Funktion zweckentfremdet wurden oder deren Funktion mit Witz überhöht wird. (z.B. der Klo-Thron).

Möbel:
Originalität und Wohlfühlcharakter stehen im Vordergrund. Eine stark ecclektizistische, additive Ansammlung von originellen Einzelstücken, garniert mit Renoviertem und Selbstrestauriertem. Möbel auch als Kunstobjekte. Meist eine Mischung aus Romantik und Design.

Farben:
Alle Gelb-, Orange-, Rot-, Pink-Töne. Aber auch Pastell, gerne auch Florales und Ornamente

Materialien:
Kunststoffe, weiche, kuschelige Materialien, Naturmaterialien, alles und jedes mit Ausnahme harter Formen und Kanten. Glas nur, soweit es Leichtigkeit und Transparenz vermittelt.

Textilien:
Hier feiern Textilien Sinnesorgien – ihre schönsten Farben, üppigsten Muster und ungewöhnlichste Kombinationen. Und weil sie das Lebensgefühl so stark inspirieren, wechseln sie je nach Jahreszeit.

Accessoires:
Eine einzige, große Kuriositäten-Sammlung (Sammlungen aus allen Kulturen, Dinge vom Flohmarkt, Geschenktes, Zweckentfremdetes), die Dinge nicht danach wertet, ob sie objektiv wertvoll sind oder nicht. Es ist das ungewöhnliche Arrangement, das ihnen Berechtigung gibt, Lebensgeschichten erzählt und deutlich spüren lässt: Hier wohnt ein Mensch mit bewusst reflektierter Geschichte, mit Witz und Humor, der auch über sich selbst schmunzelt.

Blumen:
üppig und viel

Länder:
Dieser Typ ist überall auf der Welt zu Hause, wo das Lebensgefühl Freude, Genuss und Spaß verspricht. Griechenland, Italien, Frankreich, Spanien, Indien, Indonesien, Südamerika – Restriktionen totalitärer Systeme und die damit verbundene Unbeweglichkeit und Einschränkung der persönlichen Freiheit sind ihm ein Greuel.

Ich bin begeistert – ausser vom Klo-Thron. Und hoffentlich ist ecclektizistisch nicht irgendwas peinliches.

Das soll mein Wohnstil sein?

Die Zeitschrift „Living at Home“ ist mir bekannt. Abhängig vom Inhalt kaufe ich sie mir von Zeit zu Zeit. Mir ist auch bekannt, dass es für diese Zeitschrift eine Homepage gibt, die ich mir gelegentlich auch schon angesehen habe. Mir ist aber bislang noch nicht aufgefallen, dass es dor eine Wohnstilberatung gibt, die ich jetzt über „Schutt und Asche“ entdeckt habe. Da das Wetter heute nicht dazu einlädt, auf dem Balkon zu sitzen, habe ich diese Wohnstilberatung mal gemacht. Das Ergebnis ist sehr umfangreich, deshalb hier ein paar Auszüge:

Wellness:
Wohlfühlen ist die Devise. Der anspruchsvolle Wellness-Typ will sich in seinen vier Wänden in erster Linie wohlfühlen und hat mit Repräsentieren nichts im Sinn. [..] Hier regiert chaotische Gemütlichkeit mit Familie, Katz‘ und Hund…

Möbel:
Legt wert auf „ehrliche“ Möbel mit Echtheitszertifikat, handwerklich interessant gefertigt, gerne aus Vollholz, herkunftsmarkiert. Vorliebe für Regionalität, zum Beispiel für österreichische Qualität. Design ist in der Wahl der Möbel nicht vorrangig, Aspekte wie Ergonomie oder Gesundheitsverträglichkeit, Multifunktion etc. spielen eine wesentlich größere Rolle. Liebt organisierte und chaotische Gemütlichkeit und teilt sein Zuhause gerne mit Familie und Haustieren.

Farben
Die Farben der Natur, helle, Gelb-, Orange- und Rottöne, freundliche Blautöne.

Materialien:
Massivholz, gewachst, geölt, wasserlösliche Lacke, Baumwolle, Schafwolle, Rattan, Korb

Textilien:
Leinen, Baumwollstoffe, gerne Pfleg- und Waschbares

Protest:
zeigt mit seinem Wohnstil in erster Linie seine Unangepasstheit an die etablierte Gesellschaft und den Mainstream. Ihm geht es darum, anders zu sein – und so exponiert lebt er auch. Antiquitäten sind nicht sein Fall – da schon eher Recycling-Möbel vom Flohmarkt oder Wohnskulpturen aus Metall, Beton, Ziegel – jedenfalls aus einem Material, das die etablierte Wohnwelt kaum zu Möbeln verarbeitet…

Raum:
Es darf ruhig etwas ungemütlich sein!
Penthouse, Loft, Anbau an ein durchschnittliches Einfamilien-Haus, umgebaute Sozialwohnung, oft Räume, die ursprünglich nicht zum Wohnen gedacht waren, wie Garagen oder Lagerhallen, Dachböden, alter Stall/Stadel, alte Werkstätte oder auch ein ehemaliges Geschäft.

Textilien:
Wenig Textilien, dafür Beschattungen, Leder, Kunstleder, Kunststoff-Ledergarnitur, Stoffe, gerne im siebziger Jahre Design – Hauptsache, der Stoff ist anders und niemand sonst hat ihn.

Accessoires:
Verrücktheiten aus aller Welt, gerne auch Kitsch, in veredelter Form symbolträchtige Accessoires aus anderen Religionen und Kulturkreisen Technik-Orientiertheit zB. übertrieben große Boxen, die wiederum als Sockel für skurrile Ausstellungsstücke dienen.

Blumen:
Wenn überhaupt, dann pflegeleicht wie Kaktus oder Kunstpflanzen

Das sind zum grossen Teil ziemlich unbekannte Seiten an mir, die ich noch gar nicht entdeckt hatte. Oder hab ich was falsch gemacht bei der Auswahl der Bilder?

Einjähriges

Heute vor einem Jahr haben wir den Kaufvertrag für das Elbe Penthouse unterschrieben. Wenn wir Glück haben, können wir vielleicht zum Zweijährigen einziehen bzw. vielleicht sind wir dann ja auch schon drin.

Eben waren wir im Pappelwäldchen. In den verschiedenen Wohnungen wurde eifrig gewerkelt. Heute Nachmittag soll noch eine Wohnung an die Eigentümer übergeben werden.

Wir hatten uns mit unserem Verkäufer verabredet. Es ist jetzt so, dass Interessenten nicht mehr ohne Aufsicht in das Haus kommen. Teilweise sind die Wohnungen bereits tapeziert und gemalt, Laminat wurde verlegt – also es ist alles ziemlich empfindlich geworden. Wenn dann was verschmutzt wird will es hinterher keiner gewesen sein.

Bei unserem Plausch auf der Dachterrasse hat uns Herr R. erzählt, dass der Bauträger allen Ernstes erwogen hatte, die beiden Kaufverträge von Haus 3 – also „unserem“ Haus – rückabzuwickeln. Zum Glück hat man ja eine andere Lösung gefunden. Mitterweile ist auch eine dritte Wohnung verkauft worden. Es sieht also nicht mehr ganz so negativ aus. Die Häuser 1 und 2 sind auf jeden Fall erst mal auf Eis gelegt, sozusagen auf das Elbeeis.

verwaist

Es ist schon ziemlich lange her, dass wir dem Pappelwäldchen einen Besuch abgestattet haben. Aufgrund der unsicheren Situation war uns die Lust daran vergangen. Wochenlang konnte ich mich nicht mal auf das Elbe Penthouse freuen obwohl wir uns letztendlich dafür entschieden hatten.

Wir fanden, dass es heute mal wieder an der Zeit ist, uns auf den neuesten Stand zu bringen. Und so machten wir uns zur gewohnten Zeit auf den Weg um auch sicher zu sein, das „Musterhaus“ inspizieren zu können. Leider war das nicht der Fall. Das Baugelände war verwaist, ein Berater/Verkäufer war nicht anwesend. Am Bürocontainer war nicht mal ein Hinweis, wann denn die „Öffnungszeiten“ sind. Es mag ja sein, dass man aufgrund des Fussballs die Beratungszeit auf die Vormittagsstunden verlegt hat. Aber dass nichts auf eine Änderung hinweist finde ich etwas merkwürdig.

Ich werde mich morgen mal telefonisch bei unserem Verkäufer melden.