Wurstfinger und Muskelkater


„Man sollte öfte umziehen!“ meinte Bernd gestern, als wir beim durchforsten der Schränke auf eine erhebliche Anzahl von Leichen stiessen, will sagen, auf Dinge, die wir seit Jahren nicht vermisst und nicht benutzt haben. Rigoros haben wir ausgemistet.

Bei den Räumarbeiten kamen aber ein paar Dinge zu Tage, von denen ich mich nicht trennen will. So fand ich z.B. eine kleine Schachtel. Darin waren Manschettenknöpfe (habe ich seit Ewigkeiten nicht mehr getragen) und eine Uhr, deren Metallarmband ich auf einer Frachtschiffreise nach dem Kombüsenball in der Sonne an Deck liegend verbogen hatte. Ausserdem fand sich in dem Kästchen mein Ehering und ein Siegelring aus Gold mir schwarzem Onyx, den ich von meinen Grosseltern zur Konfirmation bekommen hatte.

Neugierig, ob der Ring noch passen würde, schob ich ihn auf meinen rechten Ringfinger. Das ging zwar ganz mühelos, aber doch relativ einfach. „Passt noch!“ sagte ich zu Bernd. Aber dann begann das Dilemma. Ich bekam den Ring nicht mehr ab. Ich hielt dann die Hand unter kaltes Wasser und verteilte recht grosszügig Schmiermittel in Form Spülmittel auf dem Finger.

Es gelang mir, den Ring wieder abzuziehen, was allerdings nicht schmerzfrei und ohne Blessuren ablief, wie auf dem Foto zu sehen ist. Um die Blutung zu stillen, ich wollte doch gern weiterarbeiten, tupfte ich tapfer Schwedenbitter auf die Kraztwunde. Ganz zu ist sie noch nicht. Bei Berühung mit Wasser brennt es noch. Und wenn ich den Finger krumm mache, ist es ziemlich stramm.

Fotos von meinen von Muskelkater befallenen Waden und Oberschenkeln möchte ich euch nicht zumuten.

3 Gedanken zu „Wurstfinger und Muskelkater

  1. karin

    gibs zu, du hast vorm fotografieren des fingers schnell noch eben den fingernagel einer gründlichen maniküre unterzogen. …. ich puste mal auf das konfirmationsfingerchen

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