Grundsteinlegung im Pappelwald


Was da heute geschah, war im eigentlichen Sinn keine Grundsteinlegung. Das Fundament war schon lange fertig, der Keller auch und auf der Kellerdecke stehen schon die Mauern der beiden unteren Wohnungen.

Trotzdem hatte man sich seitens des Bauträgers dazu entschlossen, eine offizielle Grundsteinlung zu begehen, wohl aus Werbegründen, denn pressewirksam war der Bürgermeister eingeladen. Und die Presse war natürlich auch vertreten.

In einer kleinen Nische auf dem Boden, die später mit einer Wand zugemauert wird, wurde ein Kupferrohr eingemauert. Das Kupferrohr enthält eine kleine Flasche Oldesloer Korn, eine Handvoll 1-Cent-Münzen, die aktuelle Ausgabe der örtlichen Tageszeitung sowie eine Liste der am Bau beteiligten Firmen. Vor den Augen der Anwesenden wurde alles im Kupferrohr versenkt, das dann mit einem Deckel verschlossen wurde. Gemeinsam vom Bürgermeister und dem Firmeninhaber wurde das Rohr in die Nische eigelassen und anschliessend mit ein paar Kellen Mörtel eingemauert.

Nach der Zeremonie wurde mit Sekt angestossen. Bei der Gelegenheit lernte ich unseren zukünftigen Etagennachbarn kennen. Am Ende unserer netten Unterhaltung kamen wir zu dem Ergebnis, dass wir ja nun wüssten, wo das Geld eingemauert ist – für den Fall, dass wir mal knapp bei Kasse sein sollten. Ich hoffe natürlich, dass es soweit nicht kommen wird. Am blauen Himmel stand strahlend die Herbstsonne, dass kann eigentlich nur Glück bringen.

2 Gedanken zu „Grundsteinlegung im Pappelwald

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