Der letzte Versuch

Wir mussten einen neuen Japanischen Fächerahorn anschaffen. Der erste hatte ja nur einen Sommer überlebt. Das zweite Bäumchen erfreute uns auch einen zweiten Sommer. Nach dem letzten Winter begann es, kleine Knospen auszutreiben, aber die blieben leider nur Knospen. Dann bemerkten wir, dass die kleinen dünnen Zweige braun wurden. Das Ding war offensichtlich hin. Warum war uns schleierhaft, wo doch der letzte Winter gar keiner war. Am Frost kann es nicht gelegen haben, besonders auch deshalb, weil es den vorherigen Winter mit dem strengen Frost überlebt hatte.

Wir fuhren also zum Gartencenter, wo an einem Sonntagmorgen nur wenige Kunden waren. Der Chef wurde auf uns aufmerksam, wie wir unschlüssig vor dem Areal mit den entsprechenden Bäumchen standen. Wir kamen ins Gespräch und wir erklärten ihm die Symptome, die sich auf unserem Bäumchen zeigten. „Ein Pilz“ war die spontane Antwort. Uns wurde dann erklärt, dass man äusserlich, also durch spritzen, keine Heilung erzielen kann. Das Ding wird durch die Wurzeln aufgenommen und zerstört die Pflanze von innen. Aber was kann man tun? Eine Garantie, dass das Bäumchen pilzfrei bleibt, gibt es nicht. Aber wir sollen eine gute Pflanzerde nehmen und dieser möglichst ein Antipilzmittel beifügen.

Wir beratschlagten noch eine Weile, ob wir nun das einzige gutgewachsene niedrige Ememplar, welches rote Blätter hat, nehmen sollen oder eher eine Stammform, ca. 160 cm hoch und entsprechend hochpreisig. Da uns das Risiko aber zu gross erscheint, viel Geld auszugeben für ein Bäumchen, an welchem wir vielleicht nur einen Sommer Freude haben, entschieden wir uns für die kleine Version.

An der Kasse herrschte grosser Andrang, ist ja auch Pflanzzeit. Der Chef verkaufte uns noch entsprechende Pflanzerde. Wir hatten aber vergessen, nach einem Antipilzmittel zu fragen.

Im Internetz wollten wir uns über ein Pilzgift informieren. Aber wir fanden nur Mittel, die gespritzt werden müssen. Und das soll in unserem Fall ja nichts nützen. Durch einen Zufall entdeckte ich aber doch ein Mittel, welches in Wasser aufgelöst gegossen oder gespritzt werden kann.

Heute bekam unser roter Japanischer Fächerahorn einen neuen, pilzfreien Kübel und wurde in hoffentlich pilzfreier Rhododendronerde eingepflanzt. Anchliessend wurde gleich prophylaxisch mit 2 Liter Wasser, in welchem das Pilzgift aufgelöst war, gegossen. Diese Prozedur werden wir in Abständen jetzt wiederholen. Hoffen wir, dass wir nun ein paar Jahre Freude an unserem Bäumchen haben werden.

Sollte das Bäumchen wieder eingehen, werden wir uns für die Ecke was anderes Suchen, etwas, das nicht so pilzanfällig ist.

4 Gedanken zu „Der letzte Versuch

  1. Holger

    Das ist erstaunlich. Mein japanischer Fächerahorn, den ich vor 9 Jahren von Gunnar zum Hochzeitstag bekommen habe, wächst und gedeit und selbst Ameisen und Läuse konnten ihm bisher nichts anhaben.

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    1. Hans-Georg

      Sorry für meine späte Antwort, aber ich habe keine Benachrichtigung bekommen, dass kommentiert wurde.

      Das ist doch der, in dem die Weihnachtskugeln hingen?

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